Alkohol wird nicht erst seit gestern oder vorgestern destilliert, " gebrannt" . Das Wissen um die Destillation ist uralt, denn die Sumerer kannten Verfahren zur Verdampfung schon 1300 Jahre vor Christi Geburt. Da sie auch bei der Wein- und Bierherstellung vermutlich die Ersten waren, spricht das, ohne ihnen zu nahe treten zu wollen, für ein erfindungsreiches Völkchen mit einer gewissen Affinität zum Genuss und zum Rausch. In den alten Hochkulturen wusste man um einen berauschenden Stoff in manchem Getränk, konnte aber den Alkohol nicht isolieren. Im alten China und in den arabischen Ländern des Altertums verfügte man schon über relativ fortschrittliche Destillationsverfahren und wusste, dass durch Erhitzen von vergorenen Getränken Dämpfe entstanden die, einmal abgekühlt, eine konzentriertere, berauschende Flüssigkeit ergaben. Das Wort Alkohol leitet sich sogar aus dem arabischen ab. Erst dem berühmten Arzt Paracelsus gelang es im 16. Jahrhundert, einen wirklichen Branntwein herzustellen. Paracelsus setzte die Flüssigkeit angeblich nur als Heilmittel ein. Vermutlich war es wohl die betäubende und schmerzlindernde Wirkung des Alkohol, die einen solchen Brand für die damalige Medizin interessant machte. Eine wirkliche Weiterentwicklung der Spirituosenherstellung im Sinne eines allgemein zugänglichen Genussmittels, gelang dann in den mittelalterlichen Klöstern. Die Mönche hatten sich bereits um das Bier und den Wein verdient gemacht. Jetzt wurden in den Abteien auch Schnäpse und feine Liköre hergestellt, die zunächst noch nur für die Mächtigen und Begüterten zugänglich waren. Erst im 18. und 19. Jahrhundert wurden Spirituosen dann Massenprodukte mit allen guten und schlechten Folgen und heute ist die Vielfalt schier unüberschaubar. Für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel gibt es ein Angebot und rund um Spirituosen wie Whisky, Rum oder Gin hat sich eine Trinkkultur gebildet, die ihre ganz eigenen Rituale hat. Bildmaterial: https://pixabay.com